Carl Schmitt dachte und schrieb in Widersprüchen. War das bereits ein Aufstand des Denkens im Sinne Alain Badious? Oder war Schmitt - wie manche Interpreten meinen - lediglich ein, wenn auch sprachgewaltiger Opportunist? Eine gewisse Widerborstigkeit gegenüber dem sog. "Mainstream" bewegt ihn sein ganzes Leben lang. Seit Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeit hat er mit seinen teilweise äußerst provokanten Thesen stets die Aufmerksamkeit der Fachwelt - und oft auch darüber hinaus - auf sich gezogen. Seine Gedankenschärfe und sein geschliffener Stil machten und machen seine Schriften lesenswert.Die dritte Auflage ist der großen Zahl von Neuerscheinungen geschuldet. Im Mittelpunkt stehen zentrale Begriffe seines Werkes, wie das Freund-Feind-Verhältnis, die Legitimität politischer Entscheidungen, das Großraum-Denken und nicht zuletzt Staatsräson und Ausnahmezustand.Rüdiger Voigt, emeritierter Professor für Verwaltungswissenschaft an der Universität der Bundeswehr München, ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher über Staatstheorie und Staatspraxis.