Sexuelle Missbrauch von Kindern berührt die Öffentlichkeit, erhitzt die Gemüter und führt vorrangig in den sozialen Medien zu Wut gegenüber den Tätern. Viele wenden sich ab, wollen es nicht hören und ziehen sich in ihre heile Welt zurück. Die Medien berichten sporadisch und Politiker aller Parteien verurteilen diese Taten, sprechen von Abscheu, von Unvorstellbarkeit, tiefen Abgründen und versuchen sich in der Wortwahl zu übertreffen. Sie nutzen diese Gelegenheit, um sich persönlich zu profilieren. Wie schäbig ist das eigentlich? Nicht anders ist es, wenn Journalisten nach kurzer Zeit wieder schweigen. Sind damit aber Politik und Medien aus der Verantwortung? Nicht vorstellbar ist es, dass eine rechtsstaatliche Gesellschaft diese Taten sporadisch zur Kenntnis nimmt, tabuisiert, teilweise verdrängt oder angewidert von sich weist. Besteht der Verdacht des sexuellen Missbrauchs eines Kindes, sind von Amts wegen Ermittlungen durch die zuständige Staatsanwaltschaft einzuleiten und umfassende kriminalistische Ermittlungen zu führen. Die Kriminalpolizei, ist in der Pflicht, gewissenhaft 'alle' Umstände, zu überprüfen. Beide, in diesem Buch beschriebenen Fälle zeigen die ganze Komplexität der erforderlichen Ermittlungen. Wie krass und unterschiedlich aber Hinweise auf Missbrauch wahrgenommen und von Behörden bewertet werden, wird hier beschrieben. Gesetzlich vorgeschriebene kriminalistische Ermittlungen werden mehr oder weniger gewissenhaft bzw. nicht geführt. Alle an der Aufklärung beider Missbrauchsfälle beteiligten Personen / Beamten, selbst die Justiz versagten auf ganzer Linie.
Günter Rohwedel, Jahrgang 1951, wurde in Stavenhagen (Mecklenburg) geboren. Nach seiner Ausbildung zum Elektromonteur und dem Grundwehrdienst nahm er 1974, eine Tätigkeit in den Sicherheitsorganen der DDR auf. Trotz Hochschulabschluss als Diplomjurist und einer kriminalistischen Ausbildung zwangen ihn die Umstände und neuen Strukturen der Wiedervereinigung, einen eigenen beruflichen Weg zu gehen. Er war von 1992 bis 2001 als selbständiger Privatermittler und von 2001 bis 2004 als Ermittler in einem Wachdienst in Hamburg tätig. Von 2004 bis 2016 arbeitete er als Mitarbeiter Corporate Security/Investigation in einem großen führenden Wirtschaftsunternehmen in Hamburg und blickt so auf eine mehr als 42-jährige Ermittlungstätigkeit mit den Schwerpunkten der Aufklärung von Tötungsdelikten, sexuellen Missbrauch, vermisste Kinder, sowie Delikten der Wirtschaft s-/Betriebskriminalität, zurück. In seinem dritten veröffentlichten Buch, berichtet er kritisch über die kriminalistische Ermittlungsarbeit der Behörden und schreibt über seine Erkenntnisse und Erfahrungen als Privatermittler.