Eveline Haslers Roman über die letzte Frau, die in Europa als Hexe hingerichtet wurde, ist in der Schweiz ein Klassiker. 1743 wird Anna Göldin als Kind armer Bauern geboren. Die Eltern sterben früh, Anna wird Dienstmagd, geschwängert und, weil der uneheliche Säugling kurz nach der Geburt stirbt, wegen Kindsmord verurteilt. Nach Verbüßen ihrer Strafe findet Anna Arbeit bei der Familie von Regierungsrat Tschudi. Als eine Tochter Tschudis Stecknadeln spuckt, wird die Magd beschuldigt, sie verhext zu haben. Göldin flieht ins Toggenburg, wird steckbrieflich gesucht, verraten und schließlich verhaftet. Unter Folter gesteht sie, die Kräfte des Teufels zu nutzen. 1782 wird sie hingerichtet. Eindringlich und einfühlsam hat Eveline Hasler das Leben der unglücklichen Frau zu einer Geschichte gestaltet, die niemanden kaltlässt.