Wo Worte ihre Kraft und Bedeutung verlieren, kann die Kunst sprechen. Sie hat ihre eigenen Möglichkeiten, um Vielschichtigkeit sichtbar zu machen, Geschehenes zu kommentieren oder Gedanken zu verbinden. Das beweisen die 2024 mit dem Westerwaldpreis prämierten und im Rahmen der Preisvergabe ausgestellten keramischen Arbeiten einmal mehr auf vielfältige Weise.
Während Irina Razumovskaya (geb. 1990, 1. Preis) durch ihre berührende Oberflächengestaltung Schmerz und Komplexität verbildlicht, erwachsen auf den skulpturalen Objekten von Nora Arrieta (geb. 1989, 2. Preis) märchenhafte oder gar apokalyptische Bildwelten. Bodil Manz (geb. 1943) erobert die Salzkeramik mit ihrem klaren, geometrisierenden Stil und kann damit den Preis der Stadt Höhr-Grenzhausen erringen. Für ihre mutigen, farbenfrohen Perspektiven in der Keramik wird Beate Gatschelhofer (geb. 1994) der Förderpreis verliehen.