Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Konsum und Werbung, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Körperlichkeit, Identität und Machtbeziehungen im Wandel der Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Laufe dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie sich die Konzeption und Reproduktion von Schönheit über die Jahrhunderte hinweg gewandelt haben und welche gesellschaftlichen Mechanismen daraus resultieren. Dafür wird im ersten Teil der Arbeit zunächst ein allgemeiner Überblick über die Schönheitssoziologie sowie die relevante Begriffe "Schönheitshandeln" und "Schönheitsideale" gegeben.
Im Anschluss wird sich die Frage danach gestellt, warum Frauen seit jeher als "das schöne Geschlecht" gelten und welche Risiken diese Konzeption birgt. Das führt letztendlich zum vertiefenden Teil der Arbeit, in dem der Wandel des weiblich konnotierten Schönheitsdiskurses auf geschichtlicher Ebene untersucht wird.
Nach dieser Zeitreise, die bis in die Moderne führt, werden zwei daraus resultierende soziologische Terminologien diskutiert: das erotische Kapital von Catherine Hakim und das sexuelle Kapital nach Eva Illouz und Dana Kaplan. Diese kritische Reflektion mit beiden Theorieansätzen, die teilweise ergänzend betrachtet werden, soll einerseits die soziologische Relevanz von Schönheit in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext untermauern und andererseits den Wandel aufzeigen, der letztendlich zur Beantwortung der Fragestellung führt.
Die Körpersoziologie, welche den Körper ins Zentrum der Forschung stellt und ihn in Verbindung mit gesellschaftlichen
Wechselwirkungen denkt, eignet sich hierbei als ein perfektes Instrumentarium zur Analyse von Schönheit und den durch die Gesellschaft hergestellten visuellen Idealen. In der postmodernen Konsumgesellschaft sind diese in jeder Lebenswelt omnipräsent - sei es auf den großen Werbetafeln in der U-Bahn oder in der eigenen Hosentasche auf dem Smartphone. Gerade diese Omnipräsenz von Schönheitsbildern macht die Frage danach, wie durch sie der Kapitalismus und seine impliziten geschlechtlichen Machtbeziehungen sichtbar gemacht werden, höchst relevant.