Ist das Unternehmer-Sein eine Profession? Ist es möglich und sinnvoll, eine Professionsethik für Unternehmer*innen zu entwickeln? Was lässt sich beispielhaft über die Selbste von Unternehmer*innen in ihrer ethischen Verfasstheit in Bezug auf ihr "professionelles Handeln" sagen? Anhand von zehn narrativen Lebenserzählungen deutscher Mittelstandsunternehmer*innen bringt das Buch die Selbste dieser Unternehmer*innen zur Erscheinung. Mit dem "Wer-Fragen-Programm", das der französische Philosoph Paul Ric¿ur in seinem Spätwerk "Das Selbst als ein Anderer" entwickelt, beschreibt der Autor (der selbst Unternehmer ist) die personalen, moralischen und narrativen Identitäten der zehn Unternehmer*innen. Es zeigen sich Persönlichkeiten in ihrer Unterschiedlichkeit, die jeweils für sich Antwort auf die Frage nach ihrer Handlungsorientierung, ihrer personalen und ethischen Verfasstheit und ihrem Selbst geben. Deutlich wird dabei auch, dass sich "der Unternehmertyp", wie er immer wieder stereotyp gebraucht wird, nicht nachweisen lässt. Stattdessen zeigen die immer wieder an Ric¿ur orientierten Beschreibungen und tastenden Analysen ein Mosaik des unternehmerischen Werte- und Handlungsraums, das sich in den Selbsten widerspiegelt.