Die ganze Stadt triefte; all ihre bunten Farben flossen verdrießlich ineinander - alles verwaschen, rieselnd, plätschernd, spritzend, und doch ein wirres Gedränge, Geschiebe und Gerassel: es war Weihnachtszeit! Selbst dieser eigensinnige, geistlos einförmige Regen, der schon oft den blutigen Zorn einer tobenden Volksmenge besänftigte, war nicht imstande, die Liebesgluth zu löschen, die jetzt in allen Herzen brannte.
Um die grellbeleuchteten Auslagefenster drängte es sich. Vornehme Damen scheuten sich nicht vor der Berührung mit dem Arbeitsmann; Kinderhände wischten emsig an dem feuchten trüben Beschlag der Scheiben, hinter denen die bunten Herrlichkeiten lagen. Über den Spiegel des Asphaltes, in welchem tausend Lichter spielten, glitten lautlos die Wagen; das metallene Aufschlagen der Pferdehufe ward übertönt vom Prasseln des Regens.