Ein feiner Sprühregen, der Vorbote des nahen Frühlings, übergoß die nächtliche Landschaft, die Thürme und Dächer der Residenz. Die Gasflammen spiegelten sich auf den breiten durchnäßten Asphalttrottoirs der aristokratischen Friedrichsstraße, die an jenem Abend nicht in der gewohnten abgeschlossenen Stille lag. Sonst bewegten sich in den späteren Stunden nur einzelne Fußgänger in diesem an das Parkende der Stadt grenzenden Quartier; hin und wieder auch hörte man kurze Hufschläge und sah eine lautlos rollende Equipage an dem Portal eines der stillen vornehmen Häuser vorfahren. Dann war es eine flüchtige Erscheinung von eleganten Damen- oder stattlichen Männergestalten, die an den Dienern vorüber in die geöffnete Vorhalle entschwanden, und einen Augenblick später lag diese wieder so feierlich exklusiv in dem Licht der von der Decke niederhängenden großen Laterne, daß kein Unberufener auf den Gedanken kommen konnte, hier den Eintritt zu wagen.