Wie wird man ein deutscher Held? Fritz Eckhoff versucht sich daran. In einer Zeit, als man das von Jungen erwartete, in einer zerrissenen Epoche voller Widersprüche von Kaiserreich über Republik zur Diktatur. Fritz kämpft, glaubt, entwickelt sich, wird fallengelassen, verschwindet. Wir fiebern mit Fritz, lachen mit ihm, erkennen seine unheilvolle Welt: Die Berliner Familie Eckhoff gehört zum deutschen Bildungsbürgertum, das einen engen Kulturkanon pflegt. "Moderne Musik", Bertolt Brecht, Thomas Mann werden abgelehnt. Eckhoffs fremdeln mit der Republik, schwärmen von deutscher Größe und von der Weltbedeutung des deutschen Geistes, der sich für sie in der Weimarer Klassik offenbart hat. Und doch entgleitet ihnen das Leben.
Meisterhaft erzählt Hinrich Lühmann von den Träumen, Brüchen und Verletzungen einer "guten deutschen Familie", er fächert eine sensible Geschichte auf, die den Abgrund nachempfinden lässt, auf den alle "Helden" dieses Romans hinsteuern. Lühmann, langjähriger Schuldirektor und Psychoanalytiker, gelingt es dabei, die Feinheiten eines Familiensystems in Zeit und Raum mit beeindruckender Sprachgewalt herauszuarbeiten.
Eine deutsche Familiensaga. Ein Roman über die Lebenswirklichkeit von Ideologien und die Zerstörungskraft absolut gesetzter Ideale.