Am 24. Februar 2022 überfällt Russland die Ukraine. Der erste Angriffskrieg gegen ein Nachbarland mitten in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Empörung ist groß. Die Sorge, in diesen militärischen Konflikt hineingezogen zu werden, aber auch. Schließlich ist der Aggressor eine Atommacht, die gleich zu Beginn des Krieges und seither immer wieder mit dem Einsatz der Bombe gedroht hat. Feststeht jedenfalls: Putin hat die in Europa inzwischen zur Selbstverständlichkeit daher vielleicht auch bequem gewordene Friedensordnung der vergangenen Jahrzehnte schlagartig zerstört. Wohin Europa nach diesem Tabubruch steuert? Auch heute weiß das niemand wirklich. Von Anfang an war klar: Die Ukraine wird nur dann nicht zur schnellen Beute Putins werden, wenn die NATO sie massiv unterstützt. Kriegspartei jedoch dürfe das Westbündnis nicht werden, das beeilten sich die Politiker der Mitgliedsländer sofort zu betonen. Es bleibt also ein riskantes Unterfangen, auf das sich die europäischen Regierungen und die USA einlassen müssen.
Nicht zuletzt der Ukrainekrieg und unser Umgang damit sind Anlass, in dieser Trilogie aus drei Perspektiven über Krieg und Frieden nachzudenken. Die drei Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, bilden aber zusammen eine Einheit.
Im ersten Band, "Logik und Schrecken des Krieges", geht Jochen Hippler der Frage nach, warum es überhaupt immer wieder Kriege gibt. Jeder weiß doch, selbst bei einem Sieg steht der Angreifer als ein von Zerstörungswut und Habgier getriebener Barbar da, der auch über sein eigenes Volk mehr Elend und Leid gebracht hat als Nutzen. Aber stimmt das eigentlich? Wenn es keinen Nutzen gäbe, dann gäbe es auch keine Kriege, schreibt Hippler. Die allseits bekannten Schrecken des Krieges reichen nicht aus, um sie zu verhindern. Warum Kriege geführt werden, wie sie geführt werden und wann sie enden, folgt einer eigenen Logik.
Wären passiver Widerstand, gewaltfreie Aktionen und Verhandlungen die besseren Antworten auf den russischen Angriff gewesen? Verhandlungen, koste es, was es wolle, statt Selbstverteidigung? Wem nützen solche Forderungen? Den Ukrainern oder gar Putin oder doch nur dem Wohlbefinden der "blauäugigen Träumer vom ewigen Frieden"? "Pazifismus - ein Irrweg?", fragt daher der taz-Redakteur Pascal Beucker im zweiten Band der Trilogie. Zwar entsprach Pazifismus nie dem Zerrbild naiver Träumerei, aber kann er wirklich Kriege verhindern oder wenigstens beenden?
Wie also muss Sicherheit in Zukunft gedacht werden, was verlangt das fraglos legitime Schutzbedürfnis der Bürger von jedem Einzelnen? Eine 100 Milliarden teure Aufrüstung der Bundeswehr hat die Bundesregierung beschlossen. Frieden schaffen mit immer mehr Waffen? Ist es tatsächlich sinnvoll eine derartig gewaltige Summe in Sicherheit zu investieren? Zeit jedenfalls, grundsätzlich über die gesellschaftspolitischen und internationalen Grundlagen von Frieden und Sicherheit nachzudenken. Ist es möglich, eine friedliche Weltordnung zu schaffen? Ein weltweit geltendes Rechtssystem, dem sich die Staaten unterwerfen müssen, um miteinander in Frieden zu leben?
Nach den beiden verheerendsten Kriegen des 20. Jahrhunderts versuchte es die Völkergemeinschaft: Sie gründete 1945 die Vereinten Nationen, um "den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren", wie es in ihrer Charta heißt. Dennoch: Heute scheinen wir einem dritten Weltkrieg näher als einem "ewigen Frieden". Wie lässt sich das Miteinander auf dieser Erde künftig besser gestalten, das Völkerrecht in Zukunft besser durchsetzen? Hartwig von Schubert gibt Antworten im dritten Band "Den Frieden verteidigen".
Populistische Verführungen, das Leben in Filterblasen, die nur unsere eigene Meinung zurückspiegeln, Unwilligkeit zu sachlicher, ergebnisoffener Debatte - die aktuelle Krise unserer Demokratie ist nicht zuletzt auch eine Krise des "mündigen Bürgers". Und es ist allzu leicht, sich überfordert zu fühlen im alltäglichen Informationsdschungel. Gegen diese Trends anzuschreiben, ist eines der Anliegen der neuen Sachbuchreihe "Kohlhammer Trilogien". Sie behandelt aktuelle gesellschaftliche Themen in drei Bändchen aus drei verschiedenen Perspektiven. Sie bilden zusammen ein Buch, können aber auch für sich gelesen werden. Die Leser können sich auf abgesicherte Hintergrundinformationen verlassen, auf gecheckte Fakten. Die Inhalte sind knapp formuliert, verständlich erklärt, journalistisch geschrieben, kurz: spannend. Denn nur wer Spaß am Lesen hat, informiert sich gerne. Und nur wer informiert ist, kann sich mit den wichtigen Fragen der Zeit souverän auseinandersetzen.
Die erste Trilogie "Von Krieg und Frieden" stellt sich der Frage, warum es überhaupt immer wieder Kriege gibt, wenn sie doch so viel Leid und Zerstörung anrichten. Und sie diskutiert Strategien, mit dem Phänomen Krieg umzugehen: Was verspricht Erfolg, im Bestreben, zu einem dauerhaften Frieden zu kommen? Am Krieg Russlands in der Ukraine zeigt sich etwa, dass hierzulande zwar kaum jemand ernsthaft mit Putin sympathisiert. Dennoch ist vielfach das Unbehagen zu spüren, die überfallene Ukraine auch mit Waffenlieferungen zu unterstützen. "Krieg? Nicht mit uns!" Also Verhandlungen, koste es, was es wolle, statt Selbstverteidigung? Oder gibt es auch eine Alternative zwischen Pazifismus und Selbstverteidigung, einen Weg, eine friedliche Weltordnung zu schaffen, die nicht nur auf dem Papier besteht, sondern Staaten global davon abhält, ihre Konflikte mit Gewalt zu lösen?
Die drei Bände der Trilogie sind jeweils für sich, aber auch gemeinsam zu einem Vorzugspreis zu beziehen.