»Mathilda«, ist der zweite Roman von Mary Shelley, der zwischen August 1819 und Februar 1820 geschrieben und erstmals 1959 posthum veröffentlicht wurde. Mary Shelley, die vor allem bekannt für ihren Roman »Frankenstein« ist, hat in diesem Roman eine schwierige Vater-Tochter-Geschichte beschrieben. Die Geschichte wird rückblickend von Mathilda erzählt, die auf ihrem Sterbebett liegt und nicht mehr lange zu leben hat. Zunächst erzählt sie von ihrer einsamen Kindheit ohne ihre Eltern, in der sie ihren Vater sehr vermisste, der ständig auf Reisen war. Eine glücklichere Zeit brach an, als ihr Vater zurückkehrte und sie endlich bei ihm leben konnte, doch ihr eigener Vater verliebte sich in sie.
Mary Shelleys vergessener Roman 'Mathilda'
Mary Shelley schrieb mit 'Frankenstein' einen wegweisenden Roman der Schwarzen Romantik. Auch in dem nachfolgenden Werk 'Mathilda', das erst über hundert Jahre später posthum veröffentlicht wurde, verarbeitete sie Themen wie Obsession, Empfindsamkeit und die Erhabenheit er Natur.
Die junge Mathilda wächst nach dem Tod ihrer Mutter einsam und ohne Zuwendung auf. Erst als ihr Vater aus seinem selbst auferlegten Exil zurückkehrt, wagt sie, auf Glück zu hoffen. Doch nach wenigen gemeinsamen Wochen legt sich ein Schatten über die Beziehung der beiden, und Mathilda droht in einen noch tieferen Abgrund zu stürzen ...
'Die junge Protagonistin schildert das Erleben tiefer Verzweiflung nachvollziehbar und kunstvoll zugleich, der Blick geht ins Innere der Figur und zugleich auf ihre Manöver, sich der Welt gegenüber nicht zu
offenbaren. Das sind die Passagen, die den Roman bis heute unbedingt lesenswert machen.'
Tilman Spreckelsen | FAZ