Acht Erzählungen, in denen sich wie in einem Dolomitenpanorama, der Blick in eine facetten-reiche menschliche Landschaft öffnet. Die weibli-chen Protagonisten steigen aus dem Nichts empor, ein Nichts, an das sie gewöhnt sind, ein Schatten-dasein, in das sie durch Kultur, Bräuche und Reli-gion verbannt wurden. Frauengestalten, die, unbe-achtet von der offiziellen Geschichtsschreibung, durch einen großen Leidensbeitrag, unablässige nie belohnte Arbeit und das Ertragen des harten All-tags, die Fundamente der Geschichte gebildet und deren Konsequenzen erlitten haben.Erzählt werden Geschichten einfacher Frauen, die wenig verlangt und nicht einmal dieses Wenige erhalten haben, obwohl sie die Hauptsache für die nachfolgenden Generationen beigesteuert haben, nämlich das Leben selbst.Dieses Buch ist eine Huldigung dieser kleinen-großen Hauptpersonen der Geschichte, angesiedelt in einem Land großer Schönheit, Mittelpunkt vieler schwer lösbarer Konflikte politischer, sprachlicher und kultureller Art: Südtirol. Auch dies eine Frucht der Ereignisse, die von den Frauen sicherlich nicht gewollt wurde.
Diese in Südtirol angesiedelten Erzählungen beleuchten an Hand von Frauenschicksalen die Ereignisse des vorigen Jahrhunderts in Südtirol. Acht Geschichten, die die Bräuche, Traditionen und sozialen Verhältnisse schildern, welche weitgehend aus dem modernen Leben verschwunden und teilweise heute nicht mehr denkbar sind.
Die Titelgeschichte erzählt von einer jungen Lehrerin, die zur Zeit des Faschismus aus dem italienischem Stammland in ein südtiroler Bergdorf versetzt wird und voll Sendungsbewusstsein erwartet, dort als Heilsbringerin empfangen zu werden. Statt dessen trifft sie auf Widerstand und entdeckt die sogenannten Katakombenschulen, in denen die Südtiroler im Untergrund versuchten, ihre Kultur und Sprache trotz des faschistischen Verbots, zu bewahren und weiterzugeben.