Johann Nepomuk Cori beschreibt im vorliegenden Band den Bau und die Einrichtung der deutschen Burgen im Mittelalter. Blütezeit des Burgenbaus war das Hoch- und Spätmittelalter. Aus dieser Zeit stammt der größte Teil der heute erhaltenen Burgen und Ruinen. Der Burgenbau gehörte aufgrund der schwachen Infrastruktur zu den wichtigsten Mitteln der Machtausübung. Manche Herrscher ließen Zwingburgen in aufrührerischen Gebieten oder auch Städten errichten. Die Rheinstrecke von Mainz bis Bonn ist wohl das bekannteste Beispiel einer deutschen Burgenlandschaft. Die Bauzeiten bewegten sich zwischen wenigen Wochen für eine kleine Holz- und vielen Jahrzehnten für eine große Feudalburg. Eine kleinere Steinburg dürfte in drei bis fünf Jahren bezugsfertig gewesen sein und wurde später meist noch ausgebaut. Im Idealfall verwendete man das am Ort anstehende Baumaterial. Die Werksteine konnten gegebenenfalls bereits beim Grabenaushub gewonnen werden, oft haben sich auch Steinbrüche in unmittelbarer Nähe der Burg erhalten.
Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahre 1899.