In sechzehn Kurzgeschichten erzählt der Autor von jenen Augenblicken, in denen sich die Wege von Mensch und Tier unvermittelt kreuzen. Dabei geht es um Überraschendes, um Lust und Schrecken, um Verantwortung und Nachlässigkeit, um Freude und Trauma. Wenn Menschen auf Tiere treffen, bewirkt das mitunter nur ein irritierendes Erschrecken, werden ein anderes Mal aus ihnen Mörder oder löst das sogar im gesamten Dorf einen handfesten Krieg aus. Versuch und Versuchung liegen ganz nah beieinander. Deshalb verlieren durch Menschenhand Ratten ihre Schwänze, Schnecken beinahe ihre Geduld, Hühner fast ihr Leben. Leise, oft etwas skurril, manchmal mit einer unerwarteten Prise von schwarzem Humor, kommen diese Geschichten daher und nehmen den Leser mit in diese Zwischenwelt der menschlich-tierischen Begegnung.Darin ist es nicht von vornherein ausgemacht, für wen die Gefahren größer sind. Denn was geschieht, wenn sich Frösche wie Heuschrecken vermehren, Raben zu gefährlichen Wegelagerern werden, Nachtfalter Panikattacken auslösen, Fliegen eine Insel besetzen?
Ralf Frenzel, geboren 1953, studierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin. Es folgte die Promotion im Bereich Kunstdidaktik. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Zeitschriftenredakteur arbeitete er lange Zeit im Vertrieb eines Schulbuchverlages. Heute wirkt er am Rande Berlins als Bildhauer, Gärtner, Tierzüchter, Großvater und als freier Schriftsteller. Nach zwei Bänden mit skurrilen Kurzgeschichten (Glücks-Versuche, Tier-Versuche, beide 2013) legte er mit 'Mann Versuch(t)' seinen ersten Roman vor.