»Sie ist da ehrlich, wo sich alle verstellen«
ZEIT
Einen Tag, nachdem ihr Partner plötzlich verstirbt, verfasst Jaqueline Scheiber einen Instagram-Post darüber. Sie präsentiert ihren von Dehnungsstreifen übersäten Bauch 40.000 Menschen. Sie macht ihre psychische Erkrankung öffentlich, auch auf die Gefahr hin, stigmatisiert zu werden.
Als minusgold berührt sie auf Instagram mit sehr persönlichen, leuchtenden, manchmal unbequemen Posts. Doch was für die einen mutig ist, stößt bei anderen auf Ablehnung.
Jaqueline Scheiber reflektiert präzise, warum sie es für heilsam hält, die eigene Stimme zu erheben und sich Gehör zu verschaffen. Sie schreibt über Herkunft, Feminismus, Body Neutrality, Trauer, Freundschaft, Liebe und unbequeme Wahrheiten und wird so auch für all diejenigen laut, die sich dazu nicht in der Lage fühlen.
Die umfassend überarbeitete und erweiterte Fassung von »Offenheit« (Kremayr und Scheriau 2020)
»Was mich früher oft daran gehindert hat weiterzumachen, war das beschämende Gefühl, versagt zu haben. Bis ich gelernt habe, mit Anlauf durch den Dreck zu rennen.«
Jaqueline Scheiber ist eine Leuchtreklame. Sie stellt sich in den offenen Raum und zeigt sich ungeschönt, so wie sie ist. Als @minusgold hat sie früh begonnen, über (falsche) Schönheitsideale und -Normen, ihre Verluste, ihre Ängste und über ihre psychische Erkrankung zu schreiben. Damit füllt sie eine Leerstelle in einer sepiagefilterten Instagramwelt; sie steht stellvertretend für all die, die sich geblendet durchs Außen falsch in ihren Körpern und in ihren Emotionen fühlen.
Jaqueline Scheibers Zurschaustellen von vermeintlichen Tabus ist eine Revolution, die auf dem Papier begann und auf Bühnen im virtuellen wie im analogen Raum ihre Anhänger*innen fand. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte, doch gleichzeitig die Geschichte vieler.
»ungeschönt« ist die stark erweiterte und aktualisierte Neuausgabe von Jaqueline Scheibers Buch »Offenheit«.
»Die Mischung aus Nähe und Distanz macht ihren Text so angenehm zu lesen.«