Dies ist die Geschichte des letzten Einwohners eines verlassenen Dorfes in den aragonesischen Pyrenäen. Alle anderen sind tot inzwischen oder weiter hinunter in die Täler gezogen oder ins Ausland, auf der Suche nach Arbeit. Nur Andrés, schon sterbensalt, harrt aus. Er verteidigt sein Dorf gegen vermeintliche Eindringlinge, er ist den Menschen, die Menschen sind ihm fremd geworden. Und doch hängt er, im traumverwirrten Sinnieren, all den Geschichten seiner ehemaligen Nachbarn nach. Sein Erinnern selbst ist vom Rost der Zeit angefressen, ist ein letztes Aufbäumen gegen den immer spürbarer werdenden tödlichen Schleier.
Julio Llamazares ist ein Erzähler alten Schlages: Gegen die beschleunigte moderne Welt und ihre kurzatmigen Erzählungen stellt er in
Der gelbe Regen
ein mutiges Beharren auf stiller Melancholie und auf die langsame Wirkung der Erinnerung.
»Ein schmales, meisterliches Buch als Abgesang auf eine Welt, die für immer dahin ist.«