Der 1930 in Zürich geborene Künstler Willi Facen ist einer der grössten Schweizer Aquarellisten unserer Zeit. Seine Darstellungen babylonischer Türme, gespenstischer Archen und monumentaler Maschinen sowie Hunderte kraftvolle Porträts zeigen Grössenwahn und Kleinkariertheit des Menschen und sprechen von dessen Vergänglichkeit, Verlorenheit und Verletzlichkeit. Facens Bestrebungen, sich nicht an einem Markt zu orientieren und seine Kunst nicht zu veräussern, führten dazu, dass diese bis heute weitgehend unentdeckt blieb.
Diese Monografie ist die erstmalige Erschliessung von Willi Facens Werk. Anhand persönlicher Gespräche mit dem Künstler zeichnen die Essays von Manfred Papst, Literaturredaktor der NZZ am Sonntag, Jochen Hesse, Leiter der Grafischen Sammlung sowie des Fotoarchivs der Zentralbibliothek in Zürich, und des Schriftstellers Peter Zeindler ein umfassendes Bild von dessen Wirken und aussergewöhnlicher Bildsprache, die voll futuristischer Motive ist, historisch und avantgardistisch zugleich. Ein später, aber essenzieller Beitrag zur Rezeption dieses bedeutenden Schweizer Künstlers, der seit über fünfzig Jahren in der Stille der ehemaligen Täuferkapelle am Neumarkt in Zürich ein immenses Werk von rund 3000 Gemälden schuf.