Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Aktuelle Schlagzeilen wie "Corona-Krise: Belgien sperrt zu" und "Corona-Krise: Langsamer leben in Zeiten des Coronavirus" geben den Anlass, die diskursiv-mediale Darstellung der sogenannten Corona-Krise auf Besonderheiten der Lexik und Grammatik zu untersuchen. In dieser Arbeit soll demnach ein eigens erstelltes Korpus diskurslinguistisch analysiert werden, wobei folgende Fragestellung grundlegend ist: Mit welchen sprachlichen Mitteln, das heißt, syntaktischen und semantischen Mustern, wird die Corona-Krise diskursiv-medial dargestellt und dadurch der Begriff der Corona-Krise konstituiert und konstruiert.
Hierbei orientiere ich mich für Begrifflichkeiten und Methodik an Sprachgebrauchsmuster. Korpuslinguistik als Methoden der Diskurs- und Kulturanalyse (Bubenhofer, 2009) und für die Analyse an dem Aufsatz Korpuslinguistische Zugänge zum öffentlichen Sprachgebrauch: spezifisches Vokabular, semantische Konstruktionen und syntaktische Muster in Diskursen über "Krisen" (Ziem, 2014), der im Rahmen des DFG-Projektes Sprachliche Konstruktionen von sozial- und wirtschaftspolitischen 'Krisen' in der BRD von 1973 bis heute entstanden sind.
Die in dem Projekt zugrundeliegende Untersuchung, mit welchen sprachlichen Mitteln wirtschaftliche, soziale und politische Krisen in Deutschland diskursiv-medial erzeugt werden, bildet die Grundlage dieser Arbeit. Die Annahme, dass eine Krise erst durch ihre Vermittlung und Verbreitung in medialer Weise einen gesellschaftlichen Wissens- und Realitätsstaus erhält, führt zu der Schlussfolgerung, dass Krisen als diskursiv-medial hergestellte Wirklichkeiten verstanden werden können (Ebd.).
Bevor ich mich der linguistischen Analyse widme, soll zunächst ein Kapitel folgen, in dem die wichtigen Begriffsdefinitionen geklärt werden, die ich verwenden werde und eine Darlegung der Methodik und Vorgehensweise der Korpusanalyse erfolgen.