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Es gibt wenige Kunstschaffende, die mit einem solchen Elan, so überzeugend und selbstbewusst, jedoch ohne das geringste bisschen Überheblichkeit oder gar Arroganz die Bühne der Öffentlichkeit betreten wie die Dichterin und Übersetzerin sowie ausgebildete und praktizierende Chirurgin Veronika Dintinjana (1977). Bereits vor Erscheinen ihres Erstlings wurde sie zur besten Autorin des Festivals der jungen Literatur UrSka 2002 gekürt. 2008, als auch ihr erster Gedichtband Gelb brennt der Forsythienstrauch erschien, wurde sie zur Ritterin des Dichterturniers und siegte beim 6. Poetry Slam in Ljubljana. Daraufhin erhielt ihr Buch Gelb brennt der Forsythienstrauch den Preis für das beste Debut des Jahres. In diesem Sinne hat Veronika Dintinjana ihren schöpferischen Weg auch fortgesetzt. Für ihren zweiten Gedichtband, V suhem doku (Im Trockendock, 2016), wurde sie mit dem Jenko-Preis ausgezeichnet. Das Buch war außerdem für den Veronika-Preis und für das Kritische Sieb nominiert. Sie hat den wesentlichen Anteil zur Entstehung und zum jahrelangen erfolgreichen Fortbestand des Festivals Mlade rime beigetragen. Zudem hat sie sich auch als Lyrik-Übersetzerin einen Namen gemacht. Ihr übersetzerisches Opus umfasst vor allem, aber nicht ausschließlich, Werke von Autorinnen: sie übersetzte Essays von Ursula K. Le Guin, Dancing at the Edge of the World (Tanz am Rand der Welt), und wirkte an der Anthologie moderner irischer Poesie Cudovita usta (Prächtiger Mund) mit. In ihrer Übersetzung erschien eine Auswahl an Gedichten von Louise Glück, Denise Levertov (in Zusammenarbeit mit Mia Dintinjana) und posthum eine Sammlung bis dahin noch unveröffentlichter Gedichte von Pablo Neruda (in Zusammenarbeit mit Christi Dintinjana).
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