Unbemerkt von der breiten Offentlichkeit, hat sich nach Ende des Kalten Krieges ein neuer West-Ost-Konflikt herausgebildet - die NATO gegen Russland -, der nun zu eskalieren droht.Von westlichen Politikern gibt es kaum Bemuhungen, zu dessen Entscharfung beizutragen, im Gegenteil. Der Konflikt ist so gewollt, meint Wolfgang Bittner und belegt dies anhand vieler Beispiele - auch ganz aktueller.Der Nordatlantikpakt hat seine Bestimmung als Verteidigungsbundnis langst eingebut, so der Autor, und tritt heute als Aggressor auf: NATO-Osterweiterung, der Krieg gegen Jugoslawien, Anti-Russland-Propaganda, wirtschaftliche Sanktionen oder auch die drastische Erhohung des Militarhaushalts.Das vorliegende Werk liefert eine Chronologie des Geschehens uber mehr als ein Jahrhundert, analysiert die Hintergrunde und zeigt auf, wie es zu dieser unheilvollen Entwicklung kommen konnte.
Bereits 1961 warnte der US-Präsident und ehemalige Generalstabschef Eisenhower vor den verhängnisvollen Verflechtungen des ¿militärisch-industriellen Komplexes¿ mit der Politik der USA. ¿Wir dürfen¿, so Eisenhower, ¿es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet.¿
Wenn wir uns die gegenwärtige politische Weltlage ansehen, wird deutlich, was Eisenhower meinte. Doch Wolfgang Bittner beschränkt sich nicht auf die jüngere Zeit, vielmehr geht er zurück auf eine mehr als ein Jahrhundert währende britisch-amerikanische und französische Imperialpolitik, der das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn zum Opfer gefallen sind, und die nach wie vor ¿ ausgehend von Interessengruppen in den USA ¿ Deutschland im Fadenkreuz hat.
Sein Buch bietet eine Gesamtschau der globalen politischen Entwicklung im 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart, von Europa über Nord- und Südamerika bis nach Asien. Bittner deckt die Hintergründe der Aggressions- und Interventionspolitik einer gewissenlosen Allianz unter Führung der USA mit der von ihr dominierten NATO auf.
Der Autor stellt damit auch eine faktenreiche Argumentationshilfe in der längst fälligen Auseinandersetzung mit der akut drohenden Kriegsgefahr zur Verfügung.