Elias Rukla, seit 25 Jahren Studienrat, macht im Unterricht eine aufregende Entdeckung. Dr. Relling in Ibsens Wildente hat eine ganz zentrale Funktion! Erregt von dieser Eingebung bittet er einen Schüler, die wenigen Einsätze Rellings laut zu lesen. Genervt blättern alle vor und zurück. Der Unterricht wird zur Qual. Das erlösende Klingeln ertönt, Rukla atmet erleichtert auf. Als sich auf dem Pausenhof sein Regenschirm nicht öffnen lässt, verliert er die Haltung, er trampelt darauf herum, beschimpft dabei die gaffenden Schüler aufs Wüsteste. Und er weiß, er will nicht mehr in sein altes Leben zurückkehren, seine Scham über den Verlust der Würde ist zu groß.
»In Norwegen gilt der preisgekrönte Autor als die prägende literarische Stimme und Anwärter auf den Nobelpreis. Solstad schreibt scharf, zynisch; mit mitleidlosem Blick durchdringt er seine Charaktere. Die Präzision der Beobachtungen sorgt für Genuss.« Uwe Stolzmann / DeutschlandRadio Kultur »In Scham und Würde entwickelt Solstad mit boshaftem Witz und labyrinthisch verschachtelten Sätzen aus einem Nebensatz Ibsens die Tragikomödie eines verbitterten Lehrers.« Martin Halter / Frankfurter Allgemeine Zeitung »Dag Solstad gilt vielen Norwegern als größter Literat im Land.« Matthias Hannemann / Frankfurter Allgemeine Zeitung »Seit Jahrzehnten gilt Dag Solstad als Norwegens führender Romancier. Weil sein intellektuelles Erzählen das romantische deutsche Norwegerbild nicht bedient, wird er hierzulande erst jetzt entdeckt.« Aldo Keel / Neue Zürcher Zeitung »Der norwegische Romancier gehört zu den ganz Großen seines Landes. ? Dass auch deutschsprachige Leser:innen einen Zugang zu diesem außergewöhnlichen Romankosmos erhalten, dafür sorgt seit 2004 der Zürcher Dörlemann Verlag mit seiner verdienstvollen Solstad-Reihe, die von Ina Kronenberger übersetzt wird.« Katrin Hillgruber / Der Tagesspiegel »Dag Solstads Geschichten kreisen um Scheitern und Wut, Stolz und Verletzbarkeit. Sie sind in wunderbarer Sprache erzählt und bringen aufs Kunstvollste das gesamte Spektrum menschlicher Empfindungen hervor. Meisterleistungen wie Scham und Würde haben in Skandinavien literarische Wellen geschlagen.« Focus »Solstad schildert Rukla präzise und witzig, variiert Tempo und Tonlagen. Sein Sound erinnert an die besten, die musikalischsten Stellen bei Martin Walser.« Tobias Heyl / Süddeutsche Zeitung »Für die die lehren, schulen, unterrichten ist dieses Buch zu empfehlen. Für alle anderen aber auch.« lesesaiten »Dieses Werk braucht den Vergleich mit Kafka, Musil oder Thomas Mann nicht scheuen.« Karl-Otto Siebert / literature.de »Dag Solstad schildert in Scham und Würde düster aber interessant den Kampf eines Mannes darum, nach der Scham des Scheiterns irgendwie ein Gefühl von Würde in sein Leben zurückzuholen ? Der Roman erschien im norwegischen Original schon 1994 und erhielt durchweg positive Kritiken.« dpa