»Erlebnisse aus zwei Weltkriegen, dem Spanienkrieg in der Internationalen Brigade und aus fünf Konzentrationslagern sowie sechs Gefängnissen der Hitler-Ära« - so überschreibt der KPD-Veteran Willi Engels (1902-1986) seine in den 1970er Jahren verfassten Lebenserinnerungen. Das mit Fotos und Briefen versehene Manuskript war nicht für eine Veröffentlichung gedacht - wozu es in der DDR wohl auch nie gekommen wäre. Zu kritisch setzt sich der Autor mit der (selbst erlebten) Geschichte seiner Partei in den 1920er und 1930er Jahren und ihrer Rolle im Spanischen Bürgerkrieg auseinander - Themen, die in der offiziellen Geschichtsschreibung von Beginn an verklärt und politisch instrumentalisiert wurden.
Nach 1945 steigt Engels als ehemaliger »antifaschistischer Widerstandskämpfer« und »Verfolgter des Naziregimes« in hohe Partei- und Staatsämter der DDR auf; dennoch wahrt er stets Distanz zur SED-Politik und ihrer Nomenklatura. Seine lebendigen autobiographischen Schilderungen eröffnen neue und interessante Einblicke in über siebzig Jahre deutscher und europäischer Geschichte.