Dass das erste wissenschaftliche Symposium im deutschsprachigen Raum zum Schaffen Antonín Dvoráks 1991 im Rahmen der 2. Musikfestspiele Saar in Saarbrücken, also abseits der großen Metropolen in der "musikalischen Provinz" an einem Ort stattfand, der keine direkte Verbindung zu diesem Komponisten aufweist, mag insofern bezeichnend erscheinen, als für die internationale Musikwissenschaft Dvorák lange Zeit ein eher abseitiges Thema darstellte. In den letzten Jahren ist das vermehrte Interesse auch außerhalb seines tschechischen Heimatlandes, auf das die Dvorák-Forschung bis dahin weitgehend konzentriert war, unübersehbar geworden. Nach den Prager Kolloquien, dem Dvorák-Kongress in New Orleans und der großen Jubiläums-Konferenz in Dobrís bot Saarbrücken eine weitere Gelegenheit, eine Zwischenbilanz der neueren Forschungsergebnisse in Tschechien, Großbritannien, den USA, aber eben auch Deutschland zu ziehen, die in diesem Sammelband zur Diskussion gestellt werden.