Was die Eltern nicht sagen können, ist in der Regel das, was das Kind am meisten interessiert. Dazu kommt: Nicht alles ist sagbar. Wenn wir sprechen, bleibt uns immer etwas entzogen: Eine Leerstelle, die zur Deutung einlädt und somit erlaubt, dass Neues aufkommen kann.
Wir leben in einer Welt, in der es kaum noch Raum für unerfüllte Wünsche zu geben scheint, in der das gesprochene Wort zunehmend zugunsten der visuellen Medien in den Hintergrund gerät und unbeantwortete Fragen mit einer Wissenschaft kollidieren, der man eine Antwort auf alles unterstellt. Wie wirkt sich dies auf die Transmission aus? Inwiefern könnte die allgemeine Desorientierung, die sich bei vielen Jugendlichen heute bemerkbar macht, darauf verweisen, dass die Transmission von einer Generation zur anderen nicht mehr in Funktion ist?
Die in dieser Publikation zusammengetragenen Texte stammen von Analytikern und Vertretern unterschiedlicher Disziplinen aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Im Rahmen einer Tagung im Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe haben sie sich zu obigen Fragestellungen Gedanken gemacht.