Die gefeierte Autorin Gisela Berger bricht aus ihrem Erfolgsgefangnis aus und beginnt plotzlich anders zu schreiben. Als Ergebnis ihrer kunstlerischen Entwicklung erscheint ihre Sprache jetzt manchen sperrig, ihre Figuren werden widerspruchlicher, die Texte sind weniger gefallig. Sie will nicht mehr langer die umgangliche Schriftstellerin sein, der begehrte Gast in Talkshows und Literaturzirkeln. Raimund Vogel, ihr Verleger, ist in Sorge. Die Verkaufszahlen knnten sinken. Wird die Starautorin wieder zu ihrer Form zurckfinden? Er greift zu ungewhnlichen Mitteln nur einmal zur berbrckung... Gisela holt zum Gegenschlag aus und berrascht ihr Publikum, ihre Widersacher und die gesamte Branche mit Fantasie und Entschlossenheit. Genauso wie sich ihre Sprache ndert, verndert sich auch ihr Wesen. "e;Die Bestsellerin"e; ist eine kritische, humorvolle, sinnliche und einfhlsame Betrachtung des Literaturbetriebs aus der Sicht einer Frau, fr die Erfolg nicht alles ist, das Schreiben jedoch ihr Leben bedeutet. Begriffe wie Autorenschaft, geistiges Eigentum, Urheberrecht und Plagiat beginnen in Zeiten digitaler Literatur zu verschwimmen. Was bleibt ist die Einsamkeit der Autorin, whrend sich Buchmrkte nach und nach in globalen Contentbrsenpltzen auflsen.
Raimund explodierte planmäßig:
»Joachim, diese Ratte! Er hat bei C&B angeheuert, er arbeitet für Mühlfeld.«
»Nein! Das gibt¿s doch nicht!«
Gisela zeigte glaubwürdige
Ungläubigkeit.
»Ja, seit letztem Dienstag!«
Gisela verließ den Subtext und
formulierte das Unausgesprochene:
»Das heißt, dass dieser Jemand in Oxford vielleicht Joachim Ahling selbst sein könnte?«
»Möglich. Ich habe ihm so
vertraut¿«
»Ja, so sehr, dass du ihn meinen ¿Felssturz¿ umschreiben ließest.«
»Es war doch nur zum Besten des Buches und unseres Verlags.«
»Mein Buch und dein Verlag!«
Diesmal war Gisela nicht zum
Spielen zumute.