Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Design (Industrie, Grafik, Mode), Note: 1,0, Bergische Universität Wuppertal, Veranstaltung: Licht - Geschichte(n) und Theorien zu Licht, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Licht aufgehen, Licht werden lassen, Licht ins Dunkel bringen, erleuchtet sein - all diese Redewendungen des deutschen Sprachgebrauchs werden positiv assoziiert. Diese begriffliche Verknüpfung von Licht und 'dem Guten' lässt sich bis zum antiken griechischen Philosophen Platon zurückführen, welcher in seinem Sonnengleichnis die Sonne mit der Idee des Guten, das Licht mit der Wahrheit gleichsetzt. Zugleich beschreibt er das eigentliche Gute des Lichts mit dem damit einhergehenden Vermögen des Erkennens. In philosophischer Hinsicht ist Licht nicht nur ein darstellendes Medium, sondern selbst schaffend, indem es "die Bilder generiert", die als die Wirklichkeit der Welt wahrgenommen werden. Es bebildert, ja bildet unsere visuelle Wirklichkeit, unsere Vorstellung von der Wahrheit. Im Wechselspiel mit Schatten schafft es den Raum, in dem wir uns bewegen und ermöglicht uns dadurch erst unsere Umgebung optisch zu erfahren.
Abgesehen von diesen Aspekten haftet dem Licht seit hunderten von Jahren ebenso eine gesellschaftliche Funktion an: Die Wahrung von Moral und Ordnung - folglich ein Garant für Sicherheit. Licht wurde damit zum Kriterium für Sicherheit durch Kontrolle. Diese Funktion des Lichtes und seinen Erscheinungen eskaliert bis heute zu einer Form der Überwachung und Überflutung durch virtuelle, mediale Welten, wodurch als Möglichkeit der Relaxation ein Bedürfnis nach künstlerischen Reinräumen resultiert.
Das Individuum ist zur "organischen Prothese des Anorganischen geworden", sodass der Körper im Kontext des digitalen Medienzeitalters nur als Interface zwischen Gehirn und Maschine fungiert, sonst jedoch seine Funktion verliert. Denn 'die Bretter die die Welt bedeuten' sind nicht länger hölzern. In der 'modernen Gesellschaft' sind Sie nur mehr diffuse Gedankenkonstrukte im digitalen Äther.