Bei dieser mitreißenden Polonaise, der als kontrastierende Einleitung ein nocturnehaftes Andante vorangestellt ist, handelt es sich ursprünglich um ein Werk für Klavier und Orchester. Es entstand in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Chopins beiden Klavierkonzerten e-moll und f-moll und atmet den gleichen jugendlich-frischen Geist. Da das Orchester hier nur eine ganz untergeordnete Begleitfunktion einnimmt, lässt sich die Polonaise auch sehr gut als Soloklavierstück aufführen; tatsächlich ist sie heute fast nur noch in dieser Form auf den Konzertpodien zu erleben. In diesem Sinne, und den Erstausgaben folgend, ist unsere Urtextausgabe nicht als Klavierauszug (mit zwei Klavierakkoladen) angelegt, sondern enthält nur die Solostimme - an den wenigen Stellen, wo das Soloklavier pausiert, ist die Orchesterbegleitung im Kleinstich wiedergegeben.