Mr. Lee? Wer ist dieser Mr. Lee? Der schweigsame Reisende, der sich vor den Seelen der Geschundenen im S21, dem Folterkerker, verneigt, den die barfüßigen Kinder in den Slums von Phnom Penh lieben, weil er ihnen ihre Postkarten oder Zigaretten abkauft, wer ist der stille Europäer, den sie "der weiße Elefant" nennen? Reinhard Mey wahrt sein Geheimnis, aber er legt musikalische Kieselsteine für die Fährtenleser aus, sie werden Mr. Lee finden.Diese Spurensuche zieht sich wie ein Leitmotiv durch das neue Album. Es ist sein 27. Studio-Album, fast genau 50 Jahre nach "Ich wollte wie Orpheus singen" entstanden. Die alte Begeisterung ist zu spüren, mehr denn je, sie hat sich von Album zu Album gesteigert, diese Lust zu erzählen, das Leben in all seinen Facetten zu leben, zu beobachten und es dann in liebevollen Miniaturen und großflächigen Bildern festzuhalten.
Mit 15 Liedern ist das Album erfüllt von diesen verblüffenden Augenblicken des Erkennens: Ja, das ist genau meine Geschichte, das ist mir genau so widerfahren, das ist mein Leben, von dem er da singt!
Hier kommen mit Mr. Lee 15 Lieder für helle und dunkle Tage.