Antonia Toni Mayringers Leben liegt in Trummern: Ihr geschiedener Mann Georg hat in Japan eine neue Familie gegrundet. Ihre befristete Professur an der Universitat soll nicht verlangert werden. Die Freundin Sascha drangt nach Monaten in psychiatrischer Behandlung mit Macht zuruck in Tonis Leben. Aus der Affare mit dem Hausmeister will keine Beziehung werden. Und Kiki, die neunzehnjahrige Tochter, fluchtet vor dem Leben in den Hedonismus sozialer Netzwerke. Georg, verunsichert durch die Reaktorkatastrophe von Fukushima und mehr noch dadurch, wie Regierung und Gesellschaft in Japan deren verheerende Folgen leugnen, erlebt seine eigene Entwurzelung. Immer fremder scheinen ihm die neue Heimat und die Ehe mit Ryo, die keine Zweifel an der offiziellen Darstellung duldet. Aus der zunehmenden Isolation betrachtet er die TruI mmer eines Landes, die von diesem Land selbst nicht gesehen werden wollen. Allein Anniko und Bela, ein befreundetes KuI nstlerpaar, das in den Achtzigerjahren aus Ungarn in ein anderes Leben floh und nun einen Selbstversorgerhof und eine Hundezucht in der Uckermark betreibt, strahlen fuI r die fruI here Familie noch so etwas wie ein Zuhause und eine gelungene Existenz aus. Doch auch die Idylle auf dem Land durchziehen Spuren des Zerfalls. Sabine Scholl verwebt in ihrem neuen Roman Schicksale von Menschen, die den Halt verloren haben - aus der Bahn geworfen von persnlichen wie globalen Katastrophen und ZusammenbruI chen - und entfaltet dabei ein Panorama des Danach. Wie uI berhaupt lsst sich ein Leben noch einrichten, wenn die Unsicherheit zum beherrschenden Moment wird? Mit ebenso knapper wie klarer Sprache bohrt sie immer tiefer in die zerkluI fteten Seelenlandschaften ihrer Figuren und frdert dabei eine Existenzweise zutage, in der die Flucht vor der eigenen und der gesellschaftlichen Wirklichkeit zum beherrschenden Moment einer aus den Fugen geratenen Welt wird.
Antonia »Toni« Mayringers Leben liegt in Trümmern: Ihr geschiedener Mann Georg hat in Japan eine neue Familie gegründet. Ihre befristete Professur an der Universität soll nicht verlängert werden. Die Freundin Sascha drängt nach Monaten in psychiatrischer Behandlung mit Macht zurück in Tonis Leben. Aus der Affäre mit dem Hausmeister will keine Beziehung werden. Und Kiki, die neunzehnjährige Tochter, flüchtet vor dem Leben in den Hedonismus sozialer Netzwerke.
Georg, verunsichert durch die Reaktorkatastrophe von Fukushima und mehr noch dadurch, wie Regierung und Gesellschaft in Japan deren verheerende Folgen leugnen, erlebt seine eigene Entwurzelung. Immer fremder scheinen ihm die neue Heimat und die Ehe mit Ryo, die keine Zweifel an der offiziellen Darstellung duldet. Aus der zunehmenden Isolation betrachtet er die Trümmer eines Landes, die von diesem Land selbst nicht gesehen werden wollen.
Allein Anniko und Bela, ein befreundetes Künstlerpaar, das in den Achtzigerjahren aus Ungarn in ein anderes Leben floh und nun einen Selbstversorgerhof und eine Hundezucht in der Uckermark betreibt, strahlen für die frühere Familie noch so etwas wie ein Zuhause und eine gelungene Existenz aus. Doch auch die Idylle auf dem Land durchziehen Spuren des Zerfalls.
Sabine Scholl verwebt in ihrem neuen Roman Schicksale von Menschen, die den Halt verloren haben - aus der Bahn geworfen von persönlichen wie globalen Katastrophen und Zusammenbrüchen - und entfaltet dabei ein Panorama des »Danach«. Wie überhaupt lässt sich ein Leben noch einrichten, wenn die Unsicherheit zum beherrschenden Moment wird? Mit ebenso knapper wie klarer Sprache bohrt sie immer tiefer in die zerklüfteten Seelenlandschaften ihrer Figuren und fördert dabei eine Existenzweise zutage, in der die Flucht vor der eigenen und der gesellschaftlichen Wirklichkeit zum beherrschenden Moment einer aus den Fugen geratenen Welt wird.