Dem jüdischen Leben auf dem Land spürten die Autoren am Beispiel der Synagogengemeinden Sötern und Bosen nach. Generationen jüdischer Familien lebten hier in Eintracht mit ihren christlichen Nachbarn. Zehn Jahre genügten, um dieses friedliche Miteinander für immer zu vernichten. Eine menschenverachtende Ideologie, die auch in den Dörfern genügend Anhänger fand, ließ aus Nachbarn und Freunden Feinde werden.
Nur wenig erinnert heute noch an die früheren jüdischen Einwohner. Nur noch wenige wissen, wo z. B. die Synagoge oder die jüdische Schule stand oder wie die jüdische Familie hieß, die früher im Nachbarhaus lebte. Doch es lohnt sich genauer hinzusehen, den Spuren dieser untergegangenen jüdischen Welt zu folgen und sie sichtbar zu machen. Sie führen uns auch zu der Erkenntnis, dass unsere Dörfer etwas Unwiederbringliches verloren haben.