Weisheit in Musik gehüllt
Reinhard Mey braucht die große Show nicht. Er blickt gern in die freundlichen Gesichter seiner Zuhörer, die er als Freunde betrachtet. Man spürt, dass er die Begegnung mit seinem Publikum genießt, weil er sie braucht. Diese Begegnung ist die Belohnung für die einsamen Stunden, in denen seine Lieder entstehen. Denn es ist ja eine einsame Berufung, der er nachgegangen ist, seit die Eltern so besorgt fragten "Reinhard, Reinhard, was soll nur aus dir werden...?" Ein "Spielmann" ist er geworden, glücklicherweise. Und viel mehr als das. Es ist ein Konzert, das tief in die Wahrheit des Lebens geht, Weisheit in Musik gehüllt, denkbar schlicht und daher umso intensiver dargeboten: ein Mann, eine Gitarre, ein Scheinwerfer. Keine weitere Ablenkung. Entstanden ist das Live-Album "Dann mach's gut" 50 Jahre nach dem ersten Bühnenauftritt.
Er hat einige der besten Lieder aus den 50 vergangenen Jahren mit ins aktuelle Programm genommen, darunter Ikonen wie "Gute Nacht, Freunde", das rituelle Abschiedslied, und "Über den Wolken", das, wie kein anderes, seine Kindheitsträume symbolisiert.
Dem Zuhörern wird ziemlich rasch klar, dass da ein ganz Großer noch größer geworden ist.