Band II
In der Fortsetzung zeigt Wirth im Buch des Gesellen neben dem Überblick über die Ursprünge der Initiation in den zweiten Grad und deren esoterischer Bedeutung zahlreiche alchimistische Bezüge auf und erforscht die Symbolik von Tarot-Bildern unter maurerischen Gesichtspunkten. Darüber hinaus nimmt der Autor eine vollständige Deutung des Symbolgehalts der fünf Gesellenreisen, des fünfzackigen Sterns, der Gnosis, des Tragen des Schurzes und zahlreicher anderer Themen vor.
Ausgangspunkt für Wirths Betrachtungen ist der im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts praktizierte Schottische Ritus. Gleichwohl sind seine Instruktionen unabhängig von der jeweils praktizierten Lehrart von großem Interesse und Nutzen.
Oswald Wirth (1860-1943), geboren und aufgewachsen in der Schweiz, sesshaft geworden in Frankreich, betätigte sich dort aktiv in der Freimaurerei, insbesondere auch als leidenschaftlicher Forscher und Autor zahlreicher Schriften. Sein Werk gilt in Frankreich als eines der Wichtigsten in der symbolischen Lesart der modernen Freimaurerei, das die maurerische Vielseitigkeit wiederspiegelt.
Für Oswald Wirth war die spekulative Freimaurerei nicht so sehr von äußeren Gegnern als von zwei großen inneren Gefahren bedroht: dem Abgleiten in bloßen Geselligkeitsbetrieb und dem Versinken in Mystizismus. Vor diesen Gefahren wollte er sie durch sorgsame Pflege des Rituals und der Symbolik sowie ständige Besinnung auf ihre ursprünglichen Zielsetzungen bewahren, denen die Freimaurerei ihre weltweite Verbreitung und ihren jahrhundertelangen Bestand verdankt. Sein Lebenswerk "Die Freimaurerei ihren Anhängern verständlich gemacht" war und ist richtungweisend und seine Aktualität ist bis heute ungebrochen.
Das Standardinstruktionswerk II° liegt nun erstmals in deutscher Sprache vor.