Wie kaum ein anderer Planet hat der Mars, seit es optische Instrumente gab, das Inter esse der Fachleute und der astronomisch interessierten Offentlichkeit gefunden. Obgleich er als drittkleinster Planet unseres Sonnensystems nur 53 % des Durchmessers der En;le und nur etwa 10% ihrer Masse besitzt, ist er in mancherlei Hinsicht der erd iihnlichste Planet. Wie beim Merkur kann man seine Oberfliiche direkt beobachten. Kein Wunder, da~ einige friihe Astronomen mit ihren im Vergleich zum heutigen Standard leistungsschwachen Geriiten kiinstliche Entwiisserungsanlagen, gro~flachige Seen und dichte Vegetation entdeckt zu haben glaubten. Von da war es nur noch ein kleiner Schritt zu den "Marsbewohnern", jenen "griinen Mannchen", die wir noch heute in der Science-Fiction-Literatur und in Bilderwitzen finden. I m Herbst 1659 fertigte der hollandische Astronom Christiaan Huygens die erste ein fache Skizze der Marsoberflache an, die in den folgenden Jahrzehnten durch zusatzliche Details verbessert wurde. Zweihundert Jahre spater hatten etwa die von dem Deutschen Madler (um 1840), dem Englander Proctor (1867) und dem Italiener Schiaparelli (1879) gezeichneten Marskarten bereits viel Ahnlichkeit mit den heutigen; eine der neuesten Ausfiihrungen, die Ausgabe 1976 des US Geological Survey, ist in diesem Buch auf den Umschlag-Innenseiten zu sehen.