Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1, Universität Wien, Veranstaltung: Die Freiheit des Denkens, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Freiheit ist für John Stuart Mill der "erste und stärkste Wunsch der menschlichen Natur" und ermöglicht es dem Individuum erst, seine Fähigkeiten, seinen Geist und seine Moral voll zu entwickeln. 1 Hiervon überzeugt, hat Mill seine berühmte Schrift Über die Freiheit, die er gemeinsam mit seiner Frau Harriet Taylor verfasst hatte, der Verteidigung der individuellen Freiheit gewidmet. Diese muss nach Mill, sowohl vor politischen Einschränkungen als auch vor der Tyrannei der öffentlichen Meinung, geschützt werden. Mill geht davon aus, dass zu seiner Zeit die politische und soziale Freiheit des Individuums in besonderem Maße gefährdet ist. Diese Besorgnis entsteht bei ihm einerseits, durch die im "Viktorianischen Zeitalter" besonders ausgeprägte orthodoxe Denken, welches insbesondere in Fragen der Religion und der Moral, bis in die privattesten Bereiche vordrang und jeden der sich nicht den gesellschaftlichen Konventionen fügte, zu einem Aussenseitertum zwängte. Andererseits befürchtet Mill, dass der industrieller Fortschritt und die größeren Bildungschancen zunehmend zu einer Angleichung der Lebensformen sowie der Meinungen führen. 2 Diesen Entwicklungen steht Mill äußerst kritisch gegenüber weil sie, zum Einem, die freie Entwicklung der Persönlichkeit sowie eine individuelle Lebensgestaltung verhindern und zum Anderem, den intellektuellen und ethischen Fortschritt der Menschheit lahm legen. Aus diesen Überlegungen heraus bemüht sich Mill in seiner Schrift Über die Freiheit darum, das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft zu regeln, indem er die Grenzen der individuellen Freiheit, bzw., die Grenzen der Macht, welche die Gesellschaft rechtmäßig über das Individuum ausüben darf, festzulegen versucht. In der vorliegenden Arbeit werde ich versuchen eine kurze, jedoch aussagekräftige Darstellung von John Stuart Mills, bis heute viel diskutiertem Essay, Über die Freiheit, zu geben.