Was bringt ein Kind mit? Was braucht es von seiner Umgebung in den ersten Monaten, was in den ersten Jahren? Und wo fängt Aufmerksamkeit und Erziehung an? Schon der Umgang mit der Schwangerschaft im Zusammenhang mit den ersten Lebensjahren zeigt, was fördernd oder schwächend für das noch junge Leben sein kann.
Zusammen mit dem Frauenarzt Bartholomeus Maris und der Kinderärztin Nicola Fels widmet sich die Erzieherin Angelika Knabe der alle Eltern und Erzieher/innen bewegenden Frage: Wie können wir ein Kind auf dem Weg in sein zukünftiges Leben so begleiten, dass es als eigenständiger, selbstbewusster und lebens- froher Mensch seinen Platz findet? Die Autoren beschreiben, ausgehend von Überlegungen, was schon vor und in der Schwangerschaft getan werden kann, um die Lebenskräfte des Ungeborenen zu stärken und eine respektvolle Beziehung zum Kind zu entwickeln, den Umgang mit Kinderkrankheiten und den Selbstheilungs- und Entwicklungsprozessen des jungen Lebens. In ihrer pädagogischen Betrachtung wird deutlich, dass durch Bewegung, Spiel und Sprache in den ersten Jahren wichtige Anlagen für das spätere Leben gelegt werden.
Wie können Eltern eine Schwangerschaft erleben, die von der Konzeption an dem Kind ein Zuhause bietet? Wo das Kind von Anfang an im Mutterleibe erfährt, dass es als Mensch empfangen wird? Wie können wir eine Pädagogik schaffen, in der dieses Kind Schritt für Schritt durch sein erwachendes Bewusstsein das eigene Leben als sinnvoll erfährt.
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Machen wir uns zusammen auf den Weg! Haben wir den Mut, ein Stück Kindheit in uns zu erwecken, uns hineinzufühlen in die Entwicklung des Kindes. Lernen wir uns dabei selbst kennen! Sehen wir das Kind im Sinne von Janusz Korczak: 'Das Kind ist von Anfang an eine gleichberechtigte Person.' Gilt dies nicht auch schon für die Schwangerschaft? Neben der genetischen Ausstattung und den Einflüssen durch die Umwelt und Erziehung hat jedes Kind seine ganz eigene Motivation, einen Richtungsimpuls. Jedes Kind hat sein ganz individuelles, sein eigenes Schicksal. Das sollten wir freudig respektieren.
Zum eigenen Schicksal gehört die Art der Schwangerschaft, die Geburt, die Kindheit mit all ihren Freuden und Krankheiten und natürlich das ganze weitere Leben ..."