Die Werkgruppe 'Insomnia' der Künstlerin Patricia Dreyfus scheint wie besessen vom menschlichen Gesicht - in allen möglichen Kunst- und Erscheinungsformen lotet sie die Möglichkeiten, die Offenbarungen und Geheimnisse aus, die in der Darstellung des Menschenkopfes stecken können. Sowohl mit den Mitteln der Skulptur als auch mithilfe von Zeichnungen und Fotografien versucht Dreyfus der zeitlosen Faszination des Gesichtsausdrucks auf die Schliche zu kommen.
Über tausend Kopf-Skulpturen schuf Patricia Dreyfus allein im letzten Jahr - beinahe ein Archiv der menschlichen Erscheinungen. In ihrer Ähnlichkeit mit Talismanen, Fetischen oder Voodoo-Puppen schaffen sie eine Verbindung zum Mystischen, zum Bannenden, das auch in den Fotografien zum Ausdruck kommt. In ihnen porträtiert sie Familienangehörige und Freunde mit ihren eigenen Skulpturen, sie vermitteln zwischen den Betrachtenden und den Betrachteten. Schliesslich bestimmt das Unbewusste, das in die Kopf-Kunstwerke in jeder Form mit einfliesst, auch die Zeichnungen von Patricia Dreyfus. Die Motive wirken surreal, was sich in Bildtiteln spiegelt wie zum Beispiel 'Die Frau mit den abgeschnittenen Armen' oder 'Eingeschlossene Morgenröte'. Immer geht es um psychische Abgründe, um Identitätsfragen und -probleme, die jedoch durch Humor und Poesie überwunden werden.