Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, in welcher Form mittels digitaler Kommunikation ("Cybertalk") personale und soziale Identität sowie zwischenmenschliche Beziehungen gestaltet werden und wie sich dies auf der sprachlichen Ebene aufzeigen lässt. Die Frage nach dem "Sozialen im Netz" wird konfrontativ diskutiert: Die medienenthusiastische Position betont die neue Freiheit, die Möglichkeit zur Internationalisierung und Demokratisierung im Netz. Die kulturpessimistische Position dagegen sieht Tendenzen zur Singularisierung; man befürchtet die Auflösung sozialer Strukturen und sprachlich-kommunikativen Verfall. Die Beiträge geben einen Überblick über linguistische, soziologische und psychologische Perspektiven zu dieser Diskussion und fokussieren solche sprachlichen Verfahren, mit deren Hilfe sowohl dialogische Beziehungen als auch Gruppenmitgliedschaften im Netz gestaltet werden. Die Aufsätze gruppieren sich um die Schwerpunkte personale Identität (Chat-Kommunikation, Gästebücher), Gruppenzugehörigkeit und soziale Identität (Geschlecht, Ethnizität, Senioren, Jugendliche) und Kommunikation von und in Organisationen (innerbetriebliche Kommunikation, Online-Bürgerdienste).
"Vor allem für Leser, die an den sozialen Implikationen, Betrachtungen und Fragestellungen der Kommunikation im Netz interessiert sind, ist es ein lohnenswertes Buch." (message Nr.2 April 2000)