Es war ein historischer Moment in der Geschichte Islands: Vigdís Finnbogadóttir wurde 1980 als erste Frau der Welt durch eine demokratische Entscheidung zum Staatsoberhaupt gewählt. Eine geschiedene Frau und alleinerziehende Mutter eines Adoptivkindes! Das hatte Signalwirkung weit über Island hinaus. 16 Jahre lang blieb sie Präsidentin und hob das kleine Land der Fischer und Bauern auf die internationale Bühne.
Nur wenige Isländer haben die isländische Gesellschaft so geprägt wie Vigdís, die inzwischen fast zu einem lebenden Mythos geworden ist. Auch heute hat sie nicht an Faszination verloren. Im Alter von 80 Jahren ist sie weltweit als UNESCO-Botschafterin unterwegs. Dem Ehrengastauftritt Islands bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist sie als Schirmherrin des Fördervereins Sagenhaftes Island e.V. verbunden.
Die Geschichte von Vigdís ist nicht nur die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, sondern auch die Geschichte Islands im 20. Jahrhundert. Páll Valsson wirft einen Blick auf Geschichte des kleinen Landes, dessen Gesellschaft sich in den letzten Jahrzehnten völlig verändert hat. In "Frau Präsident" erlebt der Leser diese Ereignisse anhand ihres Werdegangs und lernt auch die isländische Kultur, Land und Leute näher kennen.
"Man darf nie mit Stillstand rechnen, nie. Das Leben geht immer weiter. Und das Wichtigste überhaupt ist, das Leben aktiv zu leben und es bis zum Äußersten zu genießen."
Vigdís Finnbogadóttir