Sammelband aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Sammelband enthält vier Hausarbeiten.
In der ersten Arbeit wird ein Vergleich zwischen dem mittelalterlichen "Nibelungenlied" und seiner berühmtesten Adaption von Fritz Lang und Thea von Harbou "Die Nibelungen" (1924) gezogen.
Die Arbeit vergleicht die Darstellung der Figuren des mittelhochdeutschen Textes mit dem Film "Die Nibelungen", zählt die Gemeinsamkeiten auf und arbeitet die auffälligsten Unterschiede heraus. Dabei wird vor allem auf die wichtigsten Szenen "Königinnenstreit" und "Falkentraum" eingegangen und die Hauptfiguren werden genauer analysiert.
Die zweite Arbeit widmet sich der tiefgehenden Analyse der bedeutenden Feste im mittelalterlichen Epos. Die Zielsetzung besteht darin, die historische Realität und literarische Überhöhung dieser Feste zu klären, indem sie deren Terminologie, Abläufe und Funktionen im Nibelungenlied untersucht. Beginnend mit einer Einleitung zu den im Fokus stehenden Festen, werden spezifische Aspekte wie Einladung, Vorbereitungen, Ankunft und Empfang der Gäste, Festmahl, Unterhaltungsformen und Beschenkung zum Abschied systematisch beleuchtet. Dabei wird die Bedeutung dieser Festlichkeiten im Kontext der höfischen Kultur, Bildung und politischen Machtverhältnisse herausgearbeitet.
Die dritte Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche unterschiedlichen Formen der triuwe sich im Nibelungenlied wiederfinden. Dabei soll gezeigt werden, dass es sich nicht nur um freundschaftliche Beziehungen, sondern ebenso um Rechtsverbindungen handelt. Um diese These zu belegen, beschäftigt sich die Autorin zunächst mit der Bedeutung der Treue im Mittelalter. Anschließend untersucht Sie ich verschiedene Formen der triuwe, die im Nibelungenlied vorkommen.
Ziel der vierten Arbeit ist es, die verschiedenen rechtlichen Gesichtspunkte in ihrem rechtshistorischen Kontext zu erläutern und anhand des Inhalts der 39. Aventiure deren Umsetzung zu analysieren sowie Ansätze zur Beantwortung der Schuldfrage, welche im Nibelungenlied eine zentrale Rolle einnimmt, zu untersuchen.